Dinge, die Ihr bei der Suche nach Eurem Fotografen beachten solltet

Heutzutage reicht es meistens nicht mehr aus, durch das Portfolio eines Fotografen zu blättern und mit dem Daumen nach oben oder unten zu zeigen. Bevor Ihr jemanden bucht, solltet Ihr erstmal die richtigen Fragen stellen.
Ist es möglich meine Bilder auf sozialen Netzwerken zu teilen? Hat der Fotograf einen Notfallplan bei Komplikationen aller Art?

Welche Ausrüstung benutzt er und in welchem Stil nimmt er auf?

Gehen wir doch mal in Form einfacher Fragen an den Fotografen zusammen durch, was er können sollte.

1. Wie arbeiten Sie und Was ist Ihr Schwerpunkt?

Den richtigen Fotografen finden, ist vergleichbar mit Speeddating. Es kann riskant sein, sich nur auf das hübsche Äußere (hübsche Bilder in unserem Fall) zu verlassen. Nehm Euch also immer die Zeit für ein persönliches Beratungsgespräch. Ein solches ist nicht nur hilfreich, sondern bei den meisten ernsthaften Fotografen auch kostenlos.

Fragt ihn, wie er schwierige Situationen angeht oder welche Möglichkeiten sich bei schlechtem Wetter bieten. Wie wird auf den Kunden eingegangen und stimmt die Chemie? Was wird getan um das Paar besser kennen zu lernen?
Natürlich wollt Ihr tolle Bilder – Aber noch besser sind tolle Bilder, die Euch tatsächlich so zeigen wie Ihr seid.
Ein guter Fotograf wird Euch als Menschen verstehen und die Dinge Aufnehmen, die EUCH wichtig sind.

2. Welchen Bildstil haben Sie?

Man sollte sich gründliche Gedanken darüber machen, wie die Fotografien stilistisch ausgefertigt sein sollen.
Es gibt verschiedene Stilrichtungen und viele Fotografen haben über die Zeit einen bestimmten Stil für sich entdeckt, den sie natürlich auch in Eure Bilder einbauen. Dabei gehen wir erstmal von 2 üblichen Überbegriffen aus.

– Journalistische Fotografie / Reportage

Das ist mein Metier und Hauptgebiet. Die Reportage ist das Feld in dem ich mich am wohlsten fühle. Hierbei „begleitet“ man das Paar von Zeitpunkt x bis y und hält natürlich und ungestellt alles fest, was währenddessen passiert.
Solche Bilder sind immer ehrlich und können niemals genau nachgestellt werden, sodass jeder Moment und jedes Foto einzigartig ist.

– Portrait 

Ein gutes Portrait zeigt den Menschen wie er wirklich ist. Das sind meist voreingestellte Aufnahmen vor gewählter Kulisse. Je nach Aufwand wird oft auch externe Beleuchtung, also z.B. ein weiterer Blitz, Reflektoren oder Assistenz verwendet.
Während man bei einer Reportage oft sehr schnell reagieren muss, damit man nichts verpasst, gilt hier das Gegenteil. Denn nur mit Zeit und Kommunikation kann der Fotograf auch das letzte aus der Zeit herausholen.

Darüberhinaus gibt es noch diverse Unterstile, die das Bild, oft in der Nachbearbeitung, weiter prägen.
Alle diese Unterstile finden sowohl bei Reportagen, als auch bei Portraits regelmäßige Verwendung.
Als kleine Orientierung gehen wir ein paar Beispiele durch:

– Moody 

Ein eher dunkler, meist sehr kontrastreicher Bildstil mit einer gewissen Dramatik.

– Vintage 

Der Stil den auch Ich verwende. Romantisch ausgedrückt versucht man hier den Bildern den Charm der Vergangenheit zu verpassen.
Die Fotos sind oft entsättigt, haben einen etwas schwächeren Kontrast oder Körnung. Natürlich ist Vintage dabei nicht gleich Retro. Nicht jedes Bild muss aussehen, als wäre es im frühen 20ten Jahrhundert entstanden. Mit etwas Geschick lässt sich aber ein modernes Foto mit einem zeitlosen Look erstellen.

– Schwarz / Weiss 

Hier bin ich mir sicher, dass Ihr bereits eine Menge toller Fotos in schwarz weiss gesehen habt. Es gibt Momente, in denen das Bild in Farbe zwar gut, aber reduziert auf das Wesentliche einfach besser aussieht.
Ein gutes schwarz weiss ist dabei weit mehr als das Herausziehen der Farbe im Bild. Gerade in der späteren Nachbearbeitung greifen oft eine ganze Menge Schieberegler in einander.

Welche Ausrüstung benutzen Sie

Hier gibt es wirklich viele Möglichkeiten. Natürlich wird ein professioneller Fotograf nicht mit seinem Handy fotografieren. Aber je nachdem, wie das Foto aufgenommen werden soll, kommen zum Beispiel eine Vielzahl möglicher Objektive oder Filter in Frage.
Auch die Frage ob nun digital oder ganz klassisch analog fotografiert wird, könnte interessant sein.
Ich selber nutze modernes Sonyequipment und fotografiere ausschließlich digital.
Auch sollte der Fotograf in der Lage sein, je nach Situation auch ohne Blitz fotografieren zu können. Das ist gerade an Orten, wie einer Kirche meistens unvermeintlich.

Was machen Sie wenn…

… zum Beispiel die Kamera ausfällt oder der Fotograf kurz vor der Hochzeit erkrankt und nicht erscheinen kann?
Hier zeigt sich recht schnell, wie gut der Fotograf organisiert ist. Im Optimalfall ist bei technischen Ausfällen IMMER ein Ersatzgerät vorhanden. Und in Krankheitsfällen bieten einige Fotografen auch an, einen Ersatzfotografen zu suchen, der dann an seiner Stelle fotografieren wird. Das sollte man jedoch im Vorgespräch genau abklären, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Zu guter Letzt

Danke fürs Lesen.
Ich hoffe, dieser kleine Guide konnte Euch ein wenig (weiter)helfen.
Wir schreiben, lesen oder sprechen uns. 🙂

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