Tach Leute,
aus gegebenem Anlass möchte ich hier über ein mir wichtiges Thema schreiben. Und Zwar geht es darum, ob man einen Profi bucht, oder doch lieber einen Hobbyfotografen.
Ich möchte hierbei aber gleich vorweg betonen, dass ich niemanden angreifen oder schlecht reden will. Es gibt hervorragende Hobbyfotografen und richtig miese Profis, aber die allgemeinen Fakten sollte man nicht unterschätzen. Nun aber zum Thema. 🙂
Viele Paare sehen erstmal auf die Preisliste und wundern sich. Da berechnet der eine Fotograf eine Tagesgage von 2500e bis 3500€ und ein anderer hat vielleicht schöne Bilder, kostet aber für den ganzen Tag nicht mehr als 800€ Da schluckt man erstmal und fragt sich, was das ganze denn soll. Oder man fragt sich das eben nicht. Und letzteres kann potenziell fatal enden.
Das ein Hobbyfotograf dabei miese Bilder macht ist erstmal Unsinn. Dass der 3000€ Kollege aber gezwungenermaßen nur geile Bilder macht, ist erstmal auch schwachsinnig. Generell kann man auch nicht immer direkt an den Bildern ausmachen ob ein Fotograf gut ist, oder nicht.
Was einen Profi im Endeffekt von einem Anfänger unterscheidet, ist nicht zwangläufig seine Kreativität oder die Qualität der Ware. Es ist die Zuverlässigkeit. Und die schöpft aus vielen kleinen Quellen. Dinge, an die der Hobbydienstleister meistens nicht denkt, oder sich zwecks mangelnder finanzieller Möglichkeiten nicht kümmern kann, auch wenn er gerne möchte.
Das fängt schon direkt bei den Kameras an. Ein Profi wird meistens mit einem aktuellen Gerät ankommen, bei dem das Gehäuse allein häufig nicht unter 2000€ zu haben ist. Das geht genauso mit den Objektiven weiter. Ein Lichtstarker Objektiv, dass einem erlaubt in einem dunklen Raum, einer Kirche oder allgemein am Abend zu fotografieren, ohne auf künstliches Licht setzen zu müssen, kostet ebenfalls locker einen 4stelligen Betrag. Jemand der den Job eben nur „nebenbei“ macht, verlässt sich meistens auf einfachere Ausrüstung und das wiederrum spiegelt sich oft in den Fotos wieder.
Natürlich kann man auch tolle Bilder mit einem Kit-Objektiv oder sogar einem Smartphone machen, aber das ist niemals das gleiche und sollte klar differenziert werden.
Anschließend müssen die Bilder sortiert und bearbeitet werden. Ich nehme hier einfach meinen eigenen Ablauf als Beispiel. Wenn ich nach einem 8 bis 10 Stunden langem Tag nach Hause komme, dann habe ich 3000 bis 5000 Bilder gemacht. Die wollen erstmach gesichtet und vorsortiert werden. Das dauert je nach endgültiger Menge einen halben bis ganzen Arbeitstag.
Danach werden alle Bilder eingestellt. Das heist: Farbe, Kontrast, Helligkeit, Schärfe und allgemeine Atmosphäre müssen stimmen und einen homogenen Look erzeugen. Immerhin habe ich einen klaren Stil und möchte auch, dass Ihr die Fotos so erhaltet, wie Ihr sie als Beispiel in meinen Galerien sehen könnt. Die Bearbeitung dauert dabei gute 20 bis 30 Stunden die ich für gewöhnlich auf 10 bis 14 Tage aufteile. Von der Speicherung der Daten auf mehreren Festplatten für den Fall, dass mal etwas kaputtgehen sollte (Technik geht immer kaputtt. Und immer dann wenn man es am wenigsten erwartet), möchte ich gar nicht erst anfangen. Zusammen mit den Vorgesprächen, eventuellen Vorabshootings, sowie der eigentlichen Hochzeit bin ich gut und gerne 40 bis 50 Stunden mit einem Auftrag beschäftigt.
Im Vergleich zu so einem Workflow hat der Hobbydienstleister die Arbeit meist schon nach 1 bis 2 Tagen fertig. Oftmals, weil die Fotos nicht ausreichend oder stellenweise sogar garnicht bearbeitet werden, sondern lediglich als komprimierte JPG-Datei lieblos auf einem Stick landen. Wie ganz oben bereits erwähnt, möchte ich das nicht pauschalisieren. Aber die allgemeinen Fakten sind leider eindeutig.
Was auch ein wichtiger Faktor für Zuverlässigkeit ist, ist die Tatsache, dass ein Profi nicht einfach nur einen Handschlag gibt und dann zur Hochzeit kommt, sondern immer einen Vertrag aufsetzt. Damit verpflichten wir uns zu der Aufgabe und sichern sowohl uns, als auch Euch als Paare ab. Sollte dann nämlich, Gott bewahre, mal etwas passieren und der Profi kann nicht kommen, so hat er immer einen fähigen Ersatz parat oder hilft Euch bei der Suche nach einem neuen Fotografen. Das ist für uns selbstverständlich.
Ja, Gagen von mehreren tausend Euro sind viel. Das wissen wir. Und ja, für ein Paar, dass sich gerade frisch mit der Materie auseinandersetzt, können solche Zahlen erdrückend sein. Doch niemand von uns berechnet das, was er oder sie berechnet, weil wir gierig sind. Wir kalkulieren nach Aufwand und von der Tatsache, dass wir davon und nur davon leben müssen. Im Gegenzug bucht ihr nicht einfach nur einen professionellen Dienstleister. Ihr bucht jemanden, der sich komplett seiner Aufgabe verschrieben hat. Mit all seiner Passion, seinem Können und seiner Liebe zu seinem Job.